Open Space, was ist das?


Ob UNO, die EU,  große Konzerne, Kommunen oder Schulen: Die Konferenzmethode Open Space ist mittlerweile überall auf der Welt in vielen Kontexten zu finden. Ursprünglich inspiriert vom Geist, mit dem in Afrika Dorffeste gefeiert werden, entwickelte der Organisationsberater Harrison Owen, ein US-Amerikaner, der mit Indianern aufgewachsen und eigentlich nie ohne seinen Cowboyhut zu sehen ist, in den 1980er Jahren die Open Space Methode, in der  Anliegen aller Art effektiv und mit nachhaltigen Ergebnissen besprochen werden können. 

 

Die Konferenz der Kaffeepausen

 

Gerne erzählt er die Geschichte, wie er auf die Idee zu der Open Space Methode kam: Er hatte wiederholt Jahreskonferenzen für Organisationsentwickler organisiert und nach der letzten Konferenz die Teilnehmer am Ende gefragt, wie sie die Konferenz gefunden hätten. Die Antworten stellten ihn aber ganz und gar nicht zufrieden: Zwar wäre die Organisation sehr gut gewesen und auch das Essen sehr lecker, aber am besten hätten ihnen die Pausen gefallen, denn da hätten sie sich mit den Menschen austauschen und über die Themen reden können, die sie wirklich berührt und am Herzen gelegen hätten. Diese Antworten, erzählt er, hätten ihn so geärgert, dass er aus Trotz für das nächste mal eine "Konferenz der Kaffeepausen" angekündigt hätte. Dieser Ankündigung ließ er Taten folgen und entwickelte zusammen mit Organsiationsentwicklern aus der ganzen Welt die "Open Space Technology", vor allem basierend auf seinen positiven Erfahrungen, die er in Afrika gemacht hatte und indischen Lebensweisheiten.

 

Wie muss man sich eine Open-Space-Konferenz vorstellen?

 

Nun: Am Anfang sitzen alle Teilnehmer im Kreis, in der Mitte liegen Zettel und Stifte bereit. Nach einer kurzen Einführung durch den "Facilitator", den Begleiter oder wörtlich "Erleichterer", geht´s los: Jeder kann als Einberufer in die Mitte des Kreises gehen, seinen Namen und sein Anliegen nennen, beides auf einen Zettel schreiben und dann diesen an einer großen Tafel einem Ort und einem der vorgegebenen Zeiträume zuordnen. Sind alle Anliegen für diesen Tag genannt und angepinnt, steht die Agenda für den Tag fest. Jetzt wird die Anfangsrunde aufgehoben und die Interessenten zu den jeweiligen Themen können sich nun auf dem entsprechenden Zettel eintragen, damit der Einberufer oder die Einberuferin weiß, wieviele Teilnehmer kommen werden, und entsprechend den Raum vorbereiten kann. Das ist schon alles. Von jetzt an läuft die Konferenz bis zur Schlussrunde von ganz alleine. Fallen jemandem noch im Nachhinein Themen ein, können diese auf der Tafel jederzeit ergänzt werden.

 

Am Ende des Tages hat jeder seinen Weg eigenen Weg durch den Tag gehen können. Jeder geht am Ende des Tages mit dem Gefühl nach Hause, diesen Tag mitgestaltet und sich mit den Menschen ausgetauscht zu haben, die man treffen wollte; zu den Themen, die einen interessieren.

 

Selbst eine Open-Space-Konferenz mit tausend Teilnehmern kommt ganz ohne Redner und Podiumsdiskussionen , ja sogar ganz ohne Moderatoren aus. Lediglich ein "Begleiter" stimmt, wie oben erwähnt, in die Veranstaltung ein und leitet aus dem Tag wieder heraus.

 

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